REDEN AN DIE ZUKUNFT: Aus einzelnen Ideenfetzen sollen in gemeinsamen Gesprächen Visionen und Geschichten mit ansteckenden Zukunftsgedanken entwickelt werden.
Foto: Alexander Paul Englert
Die performativen Workshops vermitteln Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit verschiedenen kulturellen und religiösen Bezügen den Umgang mit demokratischen Prinzipien und Strukturen. In einem mehrstufigen Prozess erfahren sie unter anderem, dass ihre Zukunftsvorstellungen, Wünsche, Hoffnungen – und letztlich auch ihre Ängste – aus dem Zusammenspiel und dem Austausch von eigener Person und sozialem Umfeld resultieren. Die Workshops machen bewusst, was politische Teilhabe und Engagement bedeuten und fordern den Einzelnen zum aktiven Mitgestalten auf. Durch das Nebeneinander vielfältiger Erzählungen werden Gemeinsamkeiten deutlich und ein multiperspektiver Blick erzeugt.
Angeleitet von Literat:innen und Künstler:innen der darstellenden Kunst werden die sprachlichen, intellektuellen, politischen, rhetorischen und performativen Fähigkeiten der Teilnehmenden eingeübt und gestärkt. Durch diese Rollenspiele lernen die Schüler:innen, sich in verschiedene Charaktere und Situationen hineinzuversetzen und ihre Bühnenpräsenz zu stärken. Dazu erarbeiten sie in mehreren Schritten eigene Texte in Form von kurzen Prosastücken, Gedichten, Poetry-Slams oder Reden. Diese werden anschließend mit Theater-Profis szenisch umgesetzt und zur Aufführung gebracht. Neben Sprachvermögen, Bewegung, Gestik und Mimik wird hierbei auch die unmittelbare Publikumsansprache eingeübt.
Die Proben und öffentlichen Präsentationen werden filmisch festgehalten und als Zusammenschnitt dokumentiert.
Foto: Alexander Paul Englert
Foto: Alexander Paul Englert
Erkenntnisgewinn: Das Erlernen literarischer Schreibtechniken und performativer Fähigkeiten verschafft den jungen Menschen nicht nur Zugang zu den eigenen kreativen Ressourcen. Darüber hinaus lernen sie auch sich selbst als Akteur:innen der eigenen Erzählung kennen. Sie erfahren ein positives Framing in der Wertschätzung ihrer Kreativität und kulturellen Herkunft, was identitätsbildend wirken kann sowie ein Gefühl von Empowerment und Selbstwirksamkeit. Zugleich entwickeln die Teilnehmenden kritisches Denken und die Fähigkeit, unterschiedliche Perspektiven zu verstehen und zu bewerten. Sie werden zur Reflexion eigener Standpunkte und zur offenen Auseinandersetzung mit anderen Meinungen ermutigt. Das erworbene Verständnis von Beteiligung und Mitbestimmung führt zur Wertschätzung von Pluralismus und Vielfalt einer dynamischen demokratischen Gesellschaft.
Zielgruppe: Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren aus Familien unterschiedlicher Herkunft und Bildungsniveaus.
Anzahl: 8 bis 12 Teilnehmende pro Workshop
Ablauf: 2,5 Stunden wöchentlich über 4 Wochen oder in zwei Blöcken im Abstand von 2 Wochen (die Zwischenzeit gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit, eigene Ideen zu entwickeln und einzubringen), anschließend 2 Tage (je 5 Stunden) für Bühnenproben mit Profis aus der darstellenden Kunst. Videomitschnitte bei den Proben und Aufführungen zur späteren Bearbeitung der Onlinepräsentation. Abschlussaufführung nach jedem Workshop. Große Abschlussveranstaltung vor öffentlichem Publikum mit den Teilnehmenden aller Workshops.
Foto: Alexander Paul Englert
Fazit: Deutschland ist zu einem Einwanderungsland geworden. Entsprechend heterogen sind die kulturellen Identitätsbezüge. Unser Ziel ist es, diese Vielfalt an Perspektiven und persönlichen Geschichten sichtbar zu machen, geleitet von der Frage, wie daraus eine „kollektive“ oder auch eine „pluralisierte“ Erinnerung entstehen kann. Wir brauchen eine Vielzahl von Geschichten, die sich unterscheiden, widersprechen und miteinander in Dialog treten.
Die Workshops vermitteln den Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Errungenschaften demokratischer Prinzipien und die Bedeutung von Dialog, Kompromissen und gegenseitigem Respekt. Durch die künstlerisch-performative Arbeit lernen sie, wie Konflikte friedlich und konstruktiv gelöst werden können.
Foto: Alexander Paul Englert
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Ein Projekt vom Förderkreis Frankfurt e.V. ab 2025.
Projektleitung: Ulla Bayerl, Bühnencoaching: Barbara Englert.